Das war der 9. ÖVI Makler-Dialog
Die Vorgaben der neuen Bundesregierung machen das Immobiliengeschäft nicht gerade einfacher: die kurzfristig zur (einwöchigen!) Begutachtung versandten Entwürfe zum Abgabenrecht sehen eine massive Abschöpfung von Widmungsgewinnen in Form eines Umwidmungszuschlags bei der ImmoEst vor. Auch die Grunderwerbsteuer wird bei Share Deals in den meisten Fällen nun in voller Höhe von 3,5% (uU sogar vom gemeinen Wert) fällig werden, so Georg Flödl in seiner Einleitung.
Auf Basis der von ÖVI Partnern ImmoUnited, Exploreal, ImmoScout und Justimmo gelieferten Daten präsentierten die ÖVI Vorstände Sabrina Ritter, Andreas Wollein und Manuel Plachner einen informativen Marktüberblick, der von Kurt Krystof (ERSTE BANK) mit spannenden Informationen zu den aktuellen Finanzierungsmöglichkeiten ergänzt wurde. Die allgemeine Stimmung wurde von der überwiegenden Anzahl der Teilnehmenden sehr optimistisch eingeschätzt, auch wenn die Zahlen (vor allem im Q1 2025) aufgrund noch fehlender Verbücherungen diese Entwicklung noch nicht völlig abbilden. Zentrale Botschaften zum aktuellen Marktgeschehen: das Auslaufen der KIM-VO wird das Handeln der Banken nicht leichter machen, im Gegenteil, da der Betrachtungszeitraum für die Ausnahmekontingente auf Quartale verkürzt wird (bislang Halbjahres-Betrachtung), ein für die Transaktion von Immobilienkäufen unrealistisch kurzer Zeitraum, der eine Einschätzung der Bank für das Volumen erschwert. Der Mietmarkt wird weiter unter Druck geraten, da viele, die kaufen möchten, auch weiterhin an den regulatorischen Vorgaben scheitern werden.
Die mediale Panikmache zum Mietmarkt muss aber genauso differenziert betrachtet werden. Anders als in der Branche üblich, werden oftmals nicht Nettomieten, sondern Bruttopreise zitiert. Da überrascht dann eine Bruttomiete in Salzburg, Innsbruck oder Bregenz mit einer Gesamtmiete von ca 20 Euro/m² nicht wirklich, umfasst sie ja in der Regel auch die Heizkosten (anders als im Wiener Zinshaus, wo Gasetagenheizungen nach wie vor der Standard sind).
Karina Schunker/EHL, Fritz Csörgits, LEADERSNET Immobilien und ÖVI Maklersprecher Robin Kalandra analysierten die aktuellen Trends im Bereich des Immobilien-Marketings. Gerade in fordernden Zeiten wie jetzt kontaktieren Kunden eher jene Unternehmen, die mit einer starken Markenpräsenz am Markt punkten können. Der differenzierte Einsatz von Social Media aber auch von KI war nicht nur dort ein Thema, sondern dann vor allem auch in der Keynote von Lothar Lackner, der gewohnt souverän und in unglaublicher Detailtiefe die Möglichkeiten der Artificial Intelligence präsentierte.
Selbstverständlich durfte bei einem Makler-update die rechtliche Komponente nicht fehlen: Haftungsfragen zur Preiseinschätzung durch den Makler wurden von RA Benedikt Stockert und Alexander Hock ebenso erörtert wie die jüngste Judikatur zum wirtschaftlichen Eigengeschäft vs. wirtschaftliches Naheverhältnis durch RA Daniel Lassingleithner. Erfahrungen und Unterstützung beim Thema Geldwäscheprävention vermittelten die langjährige ÖVI Vizepräsidentin Elisabeth Rohr und Fachgruppengeschäftsführer Rudolf North. Ein Ausblick auf die touristische Kurzzeitvermietung durch RA Manuela Maurer-Kollenz und Gabriel Eder rundete den intensiven Tag ab.
Österreichischer Verband der Immobilienwirtschaft
Mariahilfer Straße 116/2.OG/2 - 1070 Wien
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