Pläne der EU-Kommission zur Verschärfung der Gebäuderichtlinie
Pläne der EU-Kommission zur Verschärfung der Gebäuderichtlinie Die EU-Kommission hat kürzlich ein Energiepaket zur Förderung der Energieversorgungssicherheit in Europa im Rahmen der Initiative „20-20-20“ vorgelegt. Um die Energieimportabhängigkeit zu senken, soll unter anderem der Energieausweis durch eine Neufassung der EU-Gebäuderichtlinie mehr Gewicht bekommen.
Die 2002 verabschiedete EU-Gebäuderichtlinie, sieht die EU-Kommission als das Schlüsselelement für die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden. Zwar hätten einige Mitgliedstaaten in den letzten Jahren Fortschritte gemacht, bei der Mehrzahl sei das „enorme Steigerungspotenzial“ aber noch ungenutzt. Die Kommission sieht daher weiteren Spielraum für die Stärkung der Wirksamkeit und der Auswirkungen der Richtlinie.
Mehr Gewicht für Energieausweis
Die bisher vorgeschlagenen Änderungen sollen aus dem Energieausweis ein „echtes, aktives Energie-Label für Häuser“ machen.
Vorgesehen ist beispielsweise, dass der Ausweis in alle Verkaufs- und Vermietungsinserate aufgenommen werden muss. Außerdem soll der Ausweis mit seinen Empfehlungen zur Energieeinsparung künftig verbindlicher Teil der Kauf- und Mietunterlagen sein. Ebenfalls soll die Inspektion von Heizungs- und Klimaanlagen den Verbrauchern Hinweise geben, wie die Anlagen effektiver genutzt oder ihr Betrieb verbessert werden kann, oder wann sie ganz ersetzt werden sollten. Bisher wird dieser Punkt mit großem Ermessensspielraum für die Mitgliedsstaaten geregelt.
Mehr Vorschriften für den Bestand
Außerdem soll der Anwendungsbereich der Richtlinie ausgeweitet werden, damit auch alle Altbauten nach einer größeren Renovierung ein bestimmtes Effizienzniveau erfüllen müssen, nicht nur jene über 1000 m² Nutzfläche. Auch Neubauten sollen künftig deutlich weniger Energie verbrauchen, wenn sich die EU-Kommission mit ihren Vorschlägen durchsetzt. Die Mitgliedstaaten sollen dann Pläne zur Steigerung der Zahl von Null- oder Niedrigstenergiehäusern und solchen ohne oder mit geringen CO2-Emissionen (Passivhäusern) ausarbeiten. Der öffentliche Sektor sollte dabei mit gutem Beispiel vorangehen.
Initiative für 2009 angekündigt
Für 2009 hat die EU-Kommission den Start einer größeren Initiative angekündigt, um ein größeres Bewusstsein für Einsparmöglichkeiten bei allen Beteiligten, von Behörden über die Bauindustrie bis zu den Bürgern, zu wecken.
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